Urbane Vielfalt
Blutweiderich-Sägehornbiene (Melitta nigricans)
Meinen Namen verdanke ich meinen Fühlern: gegliederten Fühlern, die wie gesägt aussehen.
Und natürlich meiner Spezialisierung auf den Blutweiderich: ich lebe vom reichhaltigen
Nektar und Pollen dieser einen Pflanze.
Mein Nest grabe ich selbst in Sand- oder Lehmboden. Dort lebe ich allein. Ich überwintere als
Larve. Im Juli und August könnt ihr mich als erwachsene Biene da entdecken, wo der
Blutweiderich wächst.
Meine Kinder werden manchmal durch die Kinder der Greiskraut-Wespenbiene (Nomada
flavopicta) getötet. Diese schwarz-gelb gebänderte Wespenbiene erinnert stark an eine Wespe
– daher der Name. Sie ist eine Kuckucksbiene. Sie legt ihr Ei in eines meiner Nester. Die
Larve frisst dann mein gelegtes Ei oder meine Larve, danach die Vorräte, die ich für meine
Larve in das Nest gebracht hatte.
Die Greiskraut-Wespenbiene ist auf mich spezialisiert, so wie ich auf den Blutweiderich
spezialisiert bin. Fehlt der Blutweiderich so verschwinde ich, und damit auch die Greiskraut-
Wespenbiene.
Woll- / Harzbiene (Anthidium spec.)
Wir werden nach unserem Baumaterial benannt. Bauen wir unsere Brutzellen mit
Pflanzenfasern, sind wir Wollbienen. Bauen wir mit Nadelbaumharzen, sind wir Harzbienen.
Gemeinsam haben viele von uns eine wespen-ähnliche schwarz-gelbe Körperfärbung.
Unsere Männchen sind oft größer und bewaffnet mit Zähnen und dornigem Hinterleib. Damit
kämpfen sie manchmal gegen andere Männchen – oder sogar andere Tiere, um unser
Nahrungsrevier zu verteidigen.
Bei schlechten Wetter oder nachts schlafen wir gerne in schon vorhandenen Hohlräumen, z.
B. in Niströhren anderer Bienen. Das machen insbesondere die Männchen manchmal auch in
kleinen Gruppen.
Solche Hohlräume nutzen wir auch zum nisten. Als Verpflegung für die Kinder sammeln die
Weibchen in der Bauchbürste Pollen von vielen verschiedenen Blüten.